_
Videoinstallation
5 Fernsehgeräte, 5 DVD-Player, Gerüst, Pappkartons
Piepenbrock Kunstförderpreis Rundgang 2011
Osnabrück


Die Videoinstallation Global homeland markiert eine Verbindung von
Video, Architektur, Sound und Fotographie zu einer stimmungsvollen
Choreographie, in der akustische, visuelle und räumliche Elemente
ineinandergreifen, wobei das Individuum in seiner Beziehung zu seinem
sozialen und kulturellen Umfeld im Fokus steht.
Die fünf verschiedenen Filme zeigen
unterschiedliche Orte, die dabei die eigentliche Rolle des Darstellers
einnehmen. Der Rezipient wird als Individuum mit einer Reihe Fernsehern
konfrontiert, die sich scheinbar willkürlich kompositioniert, in einem
skulpturalen Bauwerk aus Pappkartons eingliedern. Allen Filmen ist
gemein, dass sie auf der Suche nach Antworten auf die komplexe Frage
sind, was Heimat letztlich bedeutet. Eindrucksvoll wird ersichtlich, wie
viele Lebenswelten innerhalb einer Person synchron Platz haben können.
Die dargestellten Fragmente führen das Nahe und Ferne zusammen und
demonstrieren so im Zwischenraum vom Fremden und Bekannten ein Stück
Wirklichkeit, während die Multiscreen-Installation dem Betrachter
selbst eine räumliche Standortbestimmung abverlangt. Dabei kann das
emotional beeinflussbare Prinzip Heimat temporär ins Wanken geraten. Die
diskontinuierliche Bildsequenzstruktur gibt dem atmosphärischen Moment
den Vorrang, gegenüber einer erzählerischen Detailgenauigkeit.
Das
Phänomen Video wird als funktional „dialogisches Gedächtnis“ (Vilém
Flusser) verwendet und nimmt die Stellung als hybrides Inter-Medium ein,
sodass räumliche und zeitliche Komponenten parallel auf
unterschiedlichen Ebenen korrespondieren. Die Reise wird zur Metapher eines transnationalen Heimatgefühls, einem Global homeland.
Global homeland wurde 2011 für den Piepenbrock Kunstförderpreis nomiert.
Filmstills der einzelnen Fersehgeräte, die jeweils eine mögliche Heimat repräsentiert:
Lille | Frankreich, Ghana | Westafrika, Osnabrück | Deutschland, ...